Das Lied von Craonne

Als nach acht Tagen die Ruhe vorbei ist,
geht es wieder in die Schützengräben.
Unser Platz ist so wichtig,
ohne uns sind wir alle erledigt.
Doch damit ist Schluss, wir haben genug davon,
niemand will mehr marschieren.
Mit schwerem Herzen und zugeschnürtem Hals
verabschieden wir uns von den Zivilisten.
Ohne Trommeln, ohne Trompeten
gehen wir mit hängendem Kopf dort hoch.
 
Abschied vom Leben, Abschied von der Liebe,
Abschied von den Frauen.
Es ist vorbei! Für immer vorbei!
Schändlicher Krieg!
In Craonne, auf dem Plateau,
müssen wir unsere Haut lassen,
denn wir sind alle verurteilt;
wir sind die Geopferten.
 
Acht Tage im Schützengraben, acht Tage Leiden,
doch trotzdem haber wir Hoffnung,
dass heute Abend die Ablösung kommt,
auf die wir unaufhörlich warten.
Plötzlich, in der Nacht und Stille,
sieht man jemanden, der sich nähert.
Es ist ein Offizer der Infanterie,
der kommt, um uns abzulösen.
Ganz leise im Schatten unter dem fallenden Regen,
werden die kleinen Infanteristen ihre Gräber finden.
 
Abschied vom Leben, Abschied von der Liebe,
Abschied von den Frauen.
Es ist vorbei! Für immer vorbei!
Schändlicher Krieg!
In Craonne, auf dem Plateau,
müssen wir unsere Haut lassen,
denn wir sind alle verurteilt;
wir sind die Geopferten.
 
Es ist traurig zu sehen, auf den großen Boulevards,
wie sich die großen Herren amüsieren.
Für sie mag das Leben schön sein,
doch für uns ist es nicht das Gleiche.
Statt sich zu verstecken, würden all diese Verdeckten
besser in die Schützengräben steigen,
um ihre Güter zu verteidigen, denn wir haben nichts,
wir, die armen Elenden.
Alle Kameraden sind da begraben,
um die Güter dieser Herren zu verteidigen.
 
Die, die Kohle haben, werden zurückkommen,
denn für sie krepieren wir.
Doch damit ist Schluss, denn die Soldaten
werden alle streiken.
Ihr werdet an der Reihe sein, ihr großen Herren,
auf das Plateau zu steigen,
Denn wenn ihr Krieg wollt,
dann bezahlt ihn mit eurer eigenen Haut.

La chanson de Craonne, par Marc Ogeret